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Olio d’oliva ticinese

Tessiner Olivenöl

Olio d’oliva ticinese

In Kürze

Wer den Olivenbaum ins Tessin gebracht hat, ist nicht klar. Pensionierte Legionäre aus Julius Cäsars Gallienfeldzug sollen am Comersee Ölbäume gepflanzt haben. Ob sie noch weiter an den Ceresio, den Luganersee zogen, ist möglich, aber nicht erwiesen. Doch Comer- und Luganersee kommen sich sehr nahe, ausserdem gab es damals keine Landesgrenze wie heute. Möglich ist auch, dass der Olivenbaum aus wilden Olivenbäumen (Oleaster) gezüchtet wurde.

Das älteste bekannte Dokument, in dem Oliven im Tessin erwähnt werden, ist eine Akte aus Campione (heute Campione d'Italia) aus dem Jahr 769. Olivenöl brauchte man vor allem als Brennstoff für Lampen. 1494, 1600 und 1709 zerstörte Frost die Olivenbäume fast komplett. Später opferte man sie Maulbeerbäumen, um die Seidenraupenzucht zu forcieren. Gegen Ende der 1980er Jahre wurde der Olivenanbau reaktiviert – nun aus kulinarischen Gründen. Bis Mitte 2021 sind im Tessin nach einer umfassenden Zählung im Sotto- und Sopraceneri knapp 7700 Olivenbäume erfasst worden, Tendenz steigend (die Klimaerwärmung begünstigt den Olivenanbau). Dennoch bleibt Tessiner Olivenöl eine Rarität.

Beschreibung

Das Olio d’oliva ticinese wird durch Kaltpressung (nach EU-Norm maximal 27°C) der Früchte von Ölbäumen (Olea europaea L. 1753) hergestellt, die im Tessin wachsen. Es handelt sich um ein Olio extravergine di oliva, filtriert oder unfiltriert.

Variationen

Die Art Olea europaea, Ölbaum, gehört zur Gattung der Ölbaumgewächse (Oleaceae) und hat weltweit ca. 1500 Sorten, davon ca. 550 in Italien. Von den Tessiner Olivenbäumen ist etwa ein Drittel der Sorten bekannt. Am häufigsten sind Leccino, Frantoio und Pendolino; daneben gibt es auch Bäume der Varietäten Maurino, Bianchera, Moraiolo. In Sonvico, Melide, Lopagno und Verdabbio (Misox) hat Pro Specie Rara Haine mit Tessiner Olivenbäumen unbekannter Sorten angelegt. Ascolana ist eine Sorte für Tafeloliven.

Zutaten

Olivenöl presst man aus den Früchten des Olivenbaums. Im Tessin sind bis Mitte 2021 (Stichtag 30.6.) 7652 Olivenbäume gezählt worden: im Sottoceneri 71 Prozent (5465 Bäume), im Sopraceneri 29 Prozent (2187, inkl. 140 Bäume im Misox). Die meisten stehen einzeln oder in kleinen Gruppen.

Zusammenhängende Haine findet man in Gandria, Gudo, Coldrerio und Sonvico. Orte mit mehr als 50 Olivenbäumen: Gudo (592), Coldrerio (554), Mendrisio (328), Rancate (298), Gandria (286) bis Giubiasco (58), Rovio (57) und Tremona (56). Der höchstgelegene Standort befindet sich in Mairengo (Faido) auf 907 m.ü.M, der tiefste auf der Insel Brissago (193,5 m.ü.M); der nördlichste in Mairengo, der südlichste in Pedrinate (Chiasso).


 

Geschichte

Eine der wichtigsten und ältesten Quellen für bekannte Nahrungsmittel in der Schweiz sind die «Benedictiones ad mensas», ein Speisesegen, den der St. Galler Mönch Ekkehart IV. (ca. 980-1057) ums Jahr 1000 verfasst hat. «Hunc olee fructum faciat lux, pax benedictum», diese Ölbaumfrucht mache das Licht und segne den Frieden. Der Satz nennt die früher wichtigste Verwendung der Olive: Ihr Öl diente als Lampenbrennstoff.

Doch Ekkehart war bei weitem nicht der erste in der heutigen Schweiz, der auf Oliven verwies. Mehr als zwei Jahrhunderte früher, im Jahr 769, dokumentierte eine Akte Olivenhaine am Luganersee: darin ist von einem «olivetallo meo in ipso vico Campellione» die Rede, (it) mio piccolo oliveto nel […] villagio di Campione. Dieser frühe Zeitpunkt klingt überwältigend, doch ein Wunder ist das keineswegs, denn so wusste gut vier Jahrhunderte zuvor der römische Dichter und Senator Claudio Claudiano von Olivenbäumen am Ufer des Comersees, «litus oliva Larius» (ca. 370-405; Larius ist der alte lateinische Name für Comersee). Zwischen Como und Capolago (an der Südspitze des Luganersees) liegen gut 30 Kilometer, zwischen Menaggio und Porlezza (beide Italien) knapp halb so viele.

Die Ursprünge der Olivenkultivierung finden sich im «Fruchtbaren Halbmond», der sich über ein Gebiet zwischen Sinai und dem Persischen Golf, zwischen Südanatolien und der Syrischen Wüste erstreckt. Der Olivenbaum ist gemäss verschiedener Botaniker durch Veredelung des wilden Olivenbaums Oleaster entstanden. So schreibt auch der Zürcher Botanikprofessor Gustav Hegi (1876-1932): «Als Wildform ist anzunehmen subsp. silvestris (= Olea oleaster)» («Illustrierte Flora von Mittel-Europa», Band V/3). Oleaster wuchs und wächst auch im Tessin: «Es scheint, dass sich auf dem Arbostora (Hügel zwischen Carona und Morcote) Oleasterwälder befanden» (Broschüre «Der Olivenbaumpfad»).

Die Früchte des Oleasters sind kleiner als Oliven und bestehen fast nur aus dem Stein. Durch jahrhundertelange Kultivierung ab ca. 4000 bis 3000 vor Christus wurde der Oleaster von einem Busch in einen Baum verwandelt, mit knorrigem Wuchs, sehr langer Lebensdauer sowie grösseren Früchten mit mehr Fleisch.

Der Ölbaum verbreitete sich graduell über Anatolien, Griechenland, Kreta, Italien, Südfrankreich und Spanien wie auch über Asien und Nordafrika. Für die Griechen und die Römer der Antike war der Ölbaum die bedeutendste Frucht. Keine erreichte eine vergleichbare Bedeutung wie der Ölbaum, sein Zweig wurde Friedenssymbol und er selbst zu einem Symbol des Lebens. Der britische Schriftsteller Lawrence Durrell schrieb in «Prospero’s Cell» (Schwarze Oliven), der Mittelmeerraum erstehe im sauren, beissenden Geschmack von schwarzen Oliven zwischen den Zähnen, «a taste older than meat, older than wine», ein Geschmack älter als Fleisch, älter als Wein. Vincent Van Gogh soll 19 Bilder mit Olivenbäumen gemalt haben.

Das Tessin bildet für die Lebensbedingungen des kälteempfindlichen Olivenbaums eine klimatische Randzone. «Flora Helvetica» zum Lebensraum des Olivenbaums: «Felsige Hänge, Gebüsche, kultiviert und im südlichen TI selten verwildert» (5. Auflage, 2012).

So war der Ölbaum im Tessin nie ein Hauptprodukt der Landwirtschaft, sondern wurde zur Gewinnung für Lampenöl angepflanzt; dennoch wichtig genug, um in Dokumenten erwähnt zu werden. Zahlreiche Belege, zumeist Verkaufsakten, bestätigen die Präsenz des Ölbaums über die Jahrhunderte. Im Archivio di Stato del Canton Ticino gibt es u.a. ein Dokument von 1488, wonach in Bissone zwei Brüder einen Besitz mit «Holivetum» in Rovio verkauft haben. In anderen ist von Öl die Rede, so von einem «sestario [0.545 l] di olio d’oliva» (Lugano 1214). Weiter hat die Kirchgemeinde von S. Agata di Mugena die Pacht für Land mit Olivenöl zahlen lassen, mit «23 quartine di olio d’oliva» 1347 und «due quartine di olio d’oliva» 1399; um eine weitere Pacht «di un terreno arativo e vignato con piante di olivo situato nel territorio di Bissone» geht es in einer Akte von 1512. Dies sind längst nicht alle historischen Belege von Olivenanbau im Tessin.

In den Jahren 1494, 1600 und 1709 wurden die Olivenhaine im Tessin fast komplett von Frost zerstört. Da der Olivenbaum langsam wächst, konnten die Haine nicht von einem Tag auf den andern instandgesetzt werden. In Heft drei seiner «Beyträge zur nähern Kenntniss des Schweizerlandes» (1783-1791) notierte der Zürcher Pfarrer Johann Rudolf Schinz: «Am Fuß [des San Salvatore] ist eine traurige Wiese mit Oehl- oder Olivenbäumen bepflanzt, von deren Früchten aber mehr Nutzen gezogen werden könnte, wenn man sie besser zu Rathe halten würde. Man sagt zwar, daß diese Bäume hier wenig Frucht tragen, vielleicht aber könnte man durch sorgfältigere Pflege auch mehr von ihnen erhalten.»

In «Illustrierte Flora von Mittel-Europa», erschienen 1908-1931, nennt Gustav Hegi Standorte «in der Schweiz im südlichen Tessin bei Locarno, Ascona; im Val Solda, von Oria bis San Mammete (Italien); bei Gandria, am Monte Bré, bei Castagnola, San Salvatore, Monte Arbostora, von Lugano bis Melide und Morcote, Bissone, Maroggia, Melano, Chiasso usw.» (Band V/3).

Doch der Olivenbaum verlor an Bedeutung, an seiner Stelle wurden in Lugano und im Mendrisiotto Maulbeerbäume gepflanzt, um Seidenraupen zu füttern: mit feinen Stoffen liess sich Geld verdienen. «Es scheint jedoch, dass [in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts] nur noch in Gandria Öl produziert wurde, auch wenn die Menge nicht nennenswert ist. Danach wurden die Zweige des Olivenbaums hauptsächlich nur noch für die Prozessionen am Palmsonntag verwendet» («Der Olivenbaumpfad»). Flurnamen wie Monte Oliveto (Rancate, Ponte Tresa) oder Colle degli Ulivi (Coldrerio) zeugen vom Olivenanbau.

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wuchs das Interesse in der Schweiz generell an cuisine du terroir und produits du terroir. Ende der 1980er Jahre revitalisierten Bernardino Caverzasio, Bauer und Landbesitzer, und der Weinproduzent und -händler Claudio Tamborini den Colle degli Ulivi (Olivenhügel) in Coldrerio nahe Mendrisio. 1993 pflanzten sie 380 Bäumchen und ein Jahr später pressten sie aus den Oliven der älteren Bäume wieder Öl. Nicht für Lampen, sondern für die Küche.

Gegen die Jahrtausendwende brachten verschiedene Aktivitäten die Wiederbelebung der Tessiner Olivengeschichte in Schwung. Zwischen Castagnola und Gandria wurde 1995 ein Olivenhain und der sentiero dell’olivo angelegt. 2001 wurde die Associazione Amici dell’Olivo (Freunde des Olivenbaums) gegründet. 2004 pflanzte in Sonvico Ennio Bianchi seinen Olivenhain (130 Bäume; 2021), 2008 kaufte er eine Mühle, um sein eigenes Olivenöl und das von Partnern wie Viva Gandria, Amici dell’Olivo und anderen zu pressen. Das Olio dell’Amorosa von zwei Hektaren Olivenhain der Fattoria Amorosa in Sementina-Gudo presst Angelo Delea in einer eigenen Mühle in Losone. Claudio Tamborini nennt sein Olivenöl Olio del Ceresio (die Bäume wachsen mehrheitlich im Val Solda auf der italienischen Seite des Luganersees). Die Oliven von Colle degli Ulivi werden von der Azienda Agricola San Martino (Rancate) bewirtschaftet; das Öl wird im Tessin gepresst und nicht kommerzialisiert.

2006 erklärte Bernardino Caverzasio der NZZ: «Olivenöl aus dem Tessin ist ein Nischenprodukt, Geld werden wir damit nie verdienen» (NZZ, 6.4.2006). Mit der steigenden Klimaerwärmung ist damit zu rechnen, dass man mit Tessiner Olivenöl früher oder später wohl doch Geld verdienen kann.

2016 hat in Brusio (Val Poschiavo GR) ein Kleinbetrieb mit Olivenanbau auf restaurierten Terrassen (vermutlich 16. Jahrhundert) begonnen. 2021 stehen 75 Bäume der Sorten Maurino, Leccio del Corno und Frantoio; 2020 wurden 13 Liter Olivenöl gepresst.

Produktion

Von gut einer Million Blüten, die von Mai bis Juni an einem Ölbaum spriessen, entwickelt sich kaum ein Prozent zu Oliven, die einen Stein ausbilden. «Was das Verhältnis von Menge und Güte anlangt, so ist zum Pflücken die beste Zeit, wenn die Olive schwarz zu werden beginnt», schrieb C. Plinius Secundus (23-79 n. Chr.) vor bald 2000 Jahren in Band XV seiner «Naturalis historiae». Daran hat sich nichts geändert. Im Oktober und November, wenn sich die Oliven im Stadium des Farbumschlags von Grün zu Schwarzviolett befinden, werden sie gepflückt oder von den Ästen geschüttelt (von Hand oder maschinell), in Netzen aufgefangen und zur Mühle gebracht.

Ennio Bianchis Frantoio muss mit mindesten 50 Kilo Oliven für einen Durchgang gefüttert werden, damit die Mühle optimal arbeitet. Der Vorgang ist einfach: Man leert die Oliven in einen Trichter, der sie der Reinigung zuführt, in der Blätter und weiteres unerwünschtes Material abgesaugt werden. Darauf folgen zwei Waschgänge, bevor die Früchte durch ein Rohr ins Mahlwerk gepumpt werden, in dem Messer die Oliven inklusive Steine fein zerhacken.

Die zerkleinerte Olivenmasse wird 20 Minuten lang gerührt, bevor das Öl in der Zentrifuge von Wasser und Feststoffen getrennt wird. Nun rinnt das Öl auf der einen Seite der Mühle durch einen Hahn, während die verbliebene hellbraune Pulpe auf der anderen Seite durch ein Rohr quillt und später als Dünger verwendet wird. Der ganze Mahl- und Schleudervorgang geschieht bei Umgebungs- bzw. Raumtemperatur: nur so erhält man ein wirklich kalt gepresstes extravergine. Alles andere, etwa eine Pressung mit Hilfe von Erhitzung und Chemie, wäre ein Frevel, denn Tessiner Olivenbäume sind eine Rarität und ihr Öl eine Exklusivität.

Das gewonnen Öl wird filtriert und abgefüllt. Professionelle Produzenten filtrieren sofort, um einen möglichst reinen Geschmack zu erhalten. Private lassen ihr Öl gegen zwei Monate stehen, damit die unerwünschten Partikel von selber absinken. Claudio Premoli, Präsident der Amici dell’Olivo (2021) erklärt: «Beim Filtrieren verliert man von zehn Liter Öl gut ein Prozent. Lässt man die Stoffe von selber absinken, spart man Aufwand und hat am Ende weniger Verlust.»

Olivenöl schmeckt am besten, wenn man es rasch konsumiert. Diese Erkenntnis ist uralt. In seiner Naturkunde schrieb C. Plinius Secundus (23-79 n. Chr.): «Im Gegensatz zum Wein bringt das Altern dem Öl einen ekelhaft-ranzigen Geschmack; es hält sich höchstens ein Jahr» (Naturalis historiae, Buch XV).

Aus 100 Kilo Oliven gewinnt man nach Kaltpressung zehn Liter Öl (Faustregel), abhängig von Qualität und Reifegrad der Oliven.

Konsum

Ein, zwei Teelöffel Olivenöl am Morgen wirken positiv auf den Cholesterinspiegel, denn Olivenöl enthält reichlich Omega-3-Fettsäuren sowie Polyphenole, sekundäre Pflanzenstoffe wie das Antioxidans Oleuropein.

Olivenöl ist nicht nur gesund, es schmeckt auch gut. Vorrangig sind fruchtige Eindrücke, Bitterkeit und Schärfe. Der Geschmack kann leicht, mittel oder intensiv sein.

In der mediterranen Küche besetzt Olivenöl eine überragende Stellung. Kalt schmeckt es am besten, dennoch wird es auch zum Braten verwendet (dafür gibt es geeignete Pressungen). Bevorzugt in kalten (Salat, Pesto, etc.) und warmen Saucen, Pastateig, Brotteig – bis zu Glace.

Nach der Degustation von Tessiner Olivenöl von drei grösseren und drei kleineren (einzelnen) Olivenproduzenten erwiesen sich die Öle von Viva Gandria (L’Or da Gandria) und Città di Lugano (Olio San Domenico, gepresst in Bellano, I) als mittel und recht fruchtig, das Öl der Amici dell’Olivo und weitere zwei als leicht; ein Öl wurde nicht degustiert, weil es einen Defekt aufwies (20.7.2021).

Wirtschaftliche Bedeutung

2020 produzierten die beiden Tessiner Ölmühlen in Sonvico (Bianchi) und Losone (Delea) rund 2000 Liter Olivenöl; Oliven aus dem Tessin, die in Italien gepresst werden, exklusive. Die Verkaufspreise decken die Produktionskosten keineswegs (2021).

Der Verein Viva Gandria bot am 8. Dezember 2020 sein Olivenöl «L’or da Gandria» zum Verkauf an: 200 Flaschen à 25 cl für 16 Franken, 50 Flaschen à 50 cl für 30 Franken (viva-gandria.ch). «Olio Del Ceresio» (Oliven vom Ufer des Luganersees) von Tamborini (50 cl 29 Fr.), «Mostolio» (unfiltriert; 50 cl 39 Fr.) und «Olio Amorosa» (filtriert; 50 cl 44 Fr.) von Delea; Preise Dezember 2020 bis Juli 2021. Das Olio extravergine «Blend di olive provenienti dal Ticino» (Tessiner Blend) der Amici dell’Olivo kommt wie das Öl von Colle degli Ulivi nicht in den Handel.

Die Freude am Tessiner Olivenöl ist um ein Mehrfaches grösser als seine wirtschaftliche Bedeutung. Sie kann sich aber durch Erweiterung der Anbauflächen steigern, was angesichts der Klimaerwärmung eine logische Alternative zu Kulturen bedeutet, denen es zu heiss wird.

Die grösste Gefahr für den Olivenanbau ist die Olivenfliege (Bactrocera oleae Gmel.); ein weiterer Schädling ist die Olivenmotte (Prays oleae Bern.).

... anderes

Der Olivenbaumpfad (sentiero dell’olivo) von Lugano zwischen Castagnola und Gandria ist eine Reise wert. Die Tafeln informieren über den Ölbaum, den Olivenanbau im Tessin, über Öle, Speiseoliven bis Gesundheit. Die Tafeln sind in der Broschüre «Der Olivenbaumpfad» publiziert worden; sie bietet kompakte weiterführende Informationen.

Spiritus rector des Olivenbaumpfads und der Wiederbelebung des Olivenanbaus im Tessin war Erico Besomi (1948-2013). Er hat drei reich illustrierte Bücher über das Tessiner Olivenöl geschrieben (siehe Quellenverzeichnis).

Olivenbäume können sehr alt werden; der älteste Olivenbaum der Welt soll auf Kreta stehen und 3000 bis 5000 Jahre alt sein. Solche Rekorde hat das Tessin nicht zu bieten, dennoch gibt es wohl den einen und andern Olivenbaum von 100 Jahren und darüber; ein Baum (aus Apulien umgepflanzt) im Luganese soll gut 1000 Jahre alt sein. «Ein Olivenbaum stirbt eigentlich nie», sagte Claudio Tamborini der Tessiner Zeitung (28.10.2016). «Selbst bei grösster Kälte wachsen neben verfrorenen Ästen immer wieder neue Triebe. Der Olivenbaum ist eben unsterblich».

Literatur

  • Schinz, Hans Rudolf,   Descrizione della Svizzera italiana nel Settecento,   A. Dadò,   Locarno,   1985.  
  • Besomi, Erico ,   Dai ulív vécc ai bütt növ. ,   Fontana edizioni,   Pregassona-Lugano,   2008.  
  • Besomi, Erico,   L’òr giald da Gandria,   Fontana edizioni,   Pregassona-Lugano ,   2010.  
  • Davidson, Alan,   The Oxford Companion to Food ,   Oxford University Press,   Oxford ,   1999.  
  • Gasparri, Stefano, e La Rocca, Cristina,   Carte di famiglia – Strategie, rappresentazione e memoria del gruppo familiare di Totone di Campione (721-877),   Viella Libreria editrice,   Roma,   2005.  
  • Hegi, Gustav,   Illustrierte Flora von Mittel-Europa,   Lehmanns Verlag,   München ,   1908-1931.  
  • C. Plinius Secundus d.Ä.,   Naturkunde, Bücher XIV/XV – Botanik: Fruchtbäume,   Artemis Verlag,   München,   1981.  
  • Schinz, Hs. Rudolf,   Beyträge zur näheren Kenntniss des Schweizerlandes,   Füessly,   Füessly,   1783-1791.  
  • Schulz, Anne ,   Essen und Trinken im Mittelalter (1000-1300),   De Gruyter,   Berlin/Boston ,   2011.  
  • Sidler, Peter,   Das Tessin – jenseits von Klischees,   Neue Zürcher Zeitung,   Zürich,   6.4.2006.  
  • Weiss, Ruedi,   Das «grüne Gold» an den Ufern des Ceresio,   Tessiner Zeitung,   Locarno,   28.10.2016.  
  • Associazione Amici dell’Olivo (Editore): Il Sentiero dell’olivo – Tavole illustrative (opuscolo). Lugano 2002.,   Il Sentiero dell’olivo – Tavole illustrative (opuscolo),   Associazione Amici dell’Olivo ,   Lugano,   2002.  
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